Fasten
Im Rhythmus der 5 Wandlungsphasen werden die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen Dojozeiten genannt. In diesen Zeiten können wir uns mit Übungen, Ernährung und Lebenspflege auf die neue Wandlungsphase vorbereiten. Besonders wichtig ist dies bei dem Umschwung vom großen Yin/Wasser zum kleinen Yang/Holz im Frühjahr.
In diese Zeit fällt bei uns die Fastnacht und die Fastenzeit und es ist eine alte Tradition aus gesundheitlichen oder spirituellen Gründen zu fasten.
Ein radikales Fasten ist ein sehr starker Eingriff in den Stoffwechsel und sollte nur von Erfahrenen unter sachkundiger Anleitung erfolgen. Es gibt aber sanftere Varianten, die gut zur Qigong-Taiji-Prasxis passen. Keine der hier vorgeschlagenen Fastenvarianten hat eine Gewichtsreduzierung als Ziel. Es geht vielmehr darum die Wahrnehmung für den Umgang mit Nahrungsmitteln zu schärfen und Aufmerksamkeit für die Auswirkungen unseres Essverhaltens zu entwickeln. Besonders wichtig ist mir auch das Gewahrsein für die Interaktionen zwischen mir und meinem Lebensumfeld. Es geht also um eine Qigong-Praxis.
Teilfasten mit regionalen-saisonalen Lebenmittel
In den alten Gemeinschaften, war die Zeit am Ende des Winters und zu Beginn des Frühlings eine karge Zeit. Die Vorräte waren am schrumpfen und im Garten und auf dem Feld gab es kaum frische Nahrungsmittel. Probieren Sie einmal aus, was übrig bleibt, wenn Sie nur Nahrungsmittel essen, die gegen Ende des Winters in unserer Region natürlich zu Verfügung stehen. Menschen die sich nur mit regionalen Nahrungsmitteln ernähren nennen sich Locavoren. Es macht Spaß sich einmal genauer damit zu beschäftigen woher die Nahrungsmittel stammen die man so isst und was in den verschiedenen Jahreszeiten bei uns natürlicherweise wächst. Welche Freude den ersten frischen Spagel auf dem Markt zu finden, der kurze Plausch mit der Marktfrau warum dieses Jahr die Kirschen so teuer sind , mal nachzuschauen wie es den Kühen so geht, die für den täglichen Joghurt oder die Milch im Latte sorgen oder die Kartoffeln direkt vom Bauernhof abholen. Weniger Zeitaufwand ist es, wenn Sie die regionale Biokiste beim Bio-Lieferservice bestellen.
Im Frühling wurden die ersten grünen Pflanzen mit Sehnsucht erwartet. Bärlauch, Löwenzahn, Brennessel, Girsch, Vogelmiere und viele anderen frische Wildkräuter ergänzten die schmale Kost und sorgten für frische Vitamine . Die Kräuter bringen den Stoffwechels in Frühlingsstimmung und spülen Giftstoffe aus dem Körper. Ganz besondere Superfoods sind im Frühling die Knospen von Sträuchern und Bäumen. In der Gemmotherapie werden die Baumknospen als Heilmittel eingesetzt. Hier findest Du eine Internetseite auf der die essbaren Knospen und Blätter vorgestellt werden.
Schamanisches Fasten und Intervallfasten/intermittierendes Fasten
Beim schamanischen Fasten wird ein Tag pro Woche oder auch pro Monat nichts gegessen. Dieser Tag ist ganz dem eigenen Üben und Meditieren gewidmet. Besonders schön ist es, wenn man diesen Tag in der Natur verbringen kann. Das Fasten unterstützt die geistig-spirituellen Prozesse. Der Tag ist ganz dem Aufnehmen und verdauen psychischer, mentaler und spiritueller Nahrung gewidmet. Mehr dazu in den Artikeln zum Wilderness-Qigong, Medizinwanderung und Qigong-Spaziergang.
Beim Intervallfasten verzichtet man einmal oder auch mehrmals pro Woche16 Stunden auf Nahrung. In den anderen 8 Stunden wird ganz normal gegessen. Oder man verzichtet einmal pro Woche 24 Stunden auf Nahrung. Es gibt gute Erfahrungen von Intervallfaster die dauerhaft auf die 16:8 Regel umgestellt haben. Intervallfasten ist zur Zeit im Trend und es gibt viele Bücher und Internetauftritte zu den gesundheitlichen Vorteilen. Es gibt Studien die belegen, dass durch Intervallfasten der Zellreinigungsprozess (Autophagie) angeregt und der Stoffwechsel optimal gefördert wird. Die gesundheitlichen Auswirkungen für Stoffwechselerkrankungen, entzündliche Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme werden zur Zeit erforscht.
Die Auslassdiät
Nehmen Sie eine ganze Lebensmittelgruppe aus ihrem Speiseplan und beobachten Sie was passiert. Als erstes steigen Sie möglichst ganz auf Biokost um und lassen alle hochverarbeiteten Nahrungsmittel weg. Sonst ist es schwierig den Überblick über die Inhaltsstoffe zu behalten. Vielleicht ist das alleine schon ein spannendes Projekt.
Dann experimentieren Sie nach eigenem Interesse . Lassen Sie immer nur eine Produktgruppe weg, aber das über einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen. Noch sicherere Ergebnisse erhalten sie ab 30 Tage.
Zum Beispiel Zucker: Lassen Sie nicht nur den Industriezucker weg, sondern alle Süßungsmittel, Trockenfrüchte, Obstsäfte und auch Früchte mit einem hohen Gehalt an Fruchtzucker.
Oder lassen Sie alle glutenhaltigen Getreide weg. Dazu müssen Sie aber die Verpackungsaufschrift sehr genau studieren. Gluten ist in vielen Nahrungsmittel verborgen. Vielleicht lassen Sie auch nur Weizenprodukte weg.
Sie können auch einmal ganz auf tierisches Eiweiß verzichten, oder auch nur auf Wurst und Fleisch verzichten oder die Millchprodukte weglassen.
Es ist spannend herauszufinden, wo diese Stoffe überall in unserer Nahrung versteckt sind. Und es ist eine gute Schulung der Selbstwahrnehmung zu erleben, was passiert, wenn Sie sie nicht konsumieren.
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